Die Halbinsel Snæfellsnes, oft als „Island in Miniatur“ bezeichnet, liegt an der Westküste Islands und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften und Naturwundern. Die Halbinsel ist geprägt von zerklüfteten Küsten, malerischen Fischerdörfern, tiefblauen Fjorden und dem Gletscher Snæfellsjökull.
Die Halbinsel ist ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer. Von Walen in den umliegenden Gewässern bis hin zu Polarlichtern, die in klaren Winternächten tanzen – Snæfellsnes bietet spektakuläre Erlebnisse. Die Region vereint Islands Naturwunder in einer kompakten und leicht zugänglichen Form und bietet einen idealen Einblick in die raue Schönheit des Landes.
Die Eyrbyggja Saga ist eine isländische Saga aus dem 13. Jahrhundert, die das Leben und die Konflikte der Siedler auf der Halbinsel Snæfellsnes im 10. und 11. Jahrhundert beschreibt. Im Mittelpunkt stehen die Fehden und Allianzen zwischen den Clans rund um den Häuptling Snorri Godi, einen klugen und strategischen Anführer. Die Saga schildert Rivalitäten, Machtkämpfe und blutige Auseinandersetzungen, aber auch die alltäglichen Herausforderungen und die religiösen Umbrüche, als das Christentum nach Island kam.
Eine besondere Rolle spielen übernatürliche Elemente wie Geister und verfluchte Orte, die die engen Verbindungen der damaligen Bevölkerung zu Mythen und Aberglauben verdeutlichen. Die *Eyrbyggja Saga* ist weniger eine typische Heldenreise als eine chronische Erzählung von Gemeinschaften und familiären Konflikten. Sie gibt wertvolle Einblicke in die soziale Struktur und Rechtspraktiken des mittelalterlichen Island und ist bis heute eine wichtige Quelle für das Verständnis der isländischen Kultur und Geschichte.
Im 45. Kapitel der Eyrbyggja Saga wird ein Kampf im Vigrafjörður als dramatische und intensive Auseinandersetzung beschrieben. Es startet beim Bootsschuppen am Vigraströnd. Der Kampf entfaltet sich auf den schroff vereisten, gefährlichen Klippen des Fjords, was das Gefecht besonders riskant und brutal macht. Der Kampf auf den Klippen verdeutlicht die Bedeutung von Ehre, Mut und tragischer Vergeltung in der isländischen Sagenwelt. Noch heutzutage kann man die Grundmauern des Gruflunausts sehen. Sie liegen zwischen den Grundstücken Vigraströnd 11 und 13. Sie stehen unter Denkmalschutz und sind öffentlich zugänglich.
*Unterm Gletscher* (Originaltitel: *Kristnihald undir Jökli*) von Halldór Laxness ist ein surrealer Roman, der die Reise eines jungen Gesandten des Bischofs beschreibt, der die religiösen und sozialen Zustände in einem abgelegenen Dorf am Fuße des Snæfellsjökull-Gletschers untersuchen soll. Der junge Mann begegnet einer Reihe bizarrer Charaktere, darunter der eigenwillige Priester Jón Primus, der keine traditionellen Gottesdienste abhält und die Kirche vernachlässigt. Stattdessen widmen sich die Dorfbewohner mystischen und esoterischen Praktiken. Der Roman reflektiert humorvoll und kritisch über Glauben, Religion und die Natur menschlicher Existenz in der Abgeschiedenheit Islands. Fun-Fact: 1955 wurde Laxness mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Seitdem gilt Island als das Land mit der höchsten Nobelpreisträgerdichte.
Stykkishólmur, eine malerische Kleinstadt an der Westküste Islands, die auf der Halbinsel Snæfellsnes liegt, besticht durch ihre Lage an der Breiðafjörður, die mit zahlreichen kleinen Inseln übersät ist. Die charmante Stadt ist bekannt für ihre bunten Häuser und den pulsierenden Hafen, der in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Fischerei und dem Handel spielte. Seit dem 16. Jahrhundert ist Stykkishólmur ein wichtiger Handelsknotenpunkt, was sich in seiner Architektur und Atmosphäre widerspiegelt. Die markante Kirche Stykkishólmskirkja, die auf einem Hügel über der Stadt thront, bietet einen atemberaubenden Blick auf die Fjordlandschaft. Heute verbindet Stykkishólmur Tradition und Moderne und dient als beliebtes Tor für Natur- und Kulturerkundungen.
Hier einige Sehenswürdigkeiten auf Snæfellsnes: